Leserückblick 2018 (1) – Vom Roman zur Serie – und wieder zurück
Das Lesejahr 2018 ist – fast – vorbei. Ein guter Moment also zurückzuschauen, was es an besonderen Romanen, Geschichten und Figuren gebracht hat. Mein erster Blick fällt dabei auf eine Roman-Serie. Auf Virginie Despantes Trilogie um Vernon Subutex, der die Literaturkritikerin Antje Deistler den Vergleich mit einer süchtig machenden TV-Serie mit auf den Klappendeckel gegeben hat [1]. Beim ersten Band wusste ich noch gar nicht so genau, ob ich den Roman gut finden, ob ich gar die beiden nächsten Teile ganz oben auf meine Leseliste setzen sollte. Die manchmal derbe Sprache, der Protagonist mit den charakterlichen Macken und seiner merkwürdigen Lethargie, die anderen Figuren, auf deren Sofas er übernachtet, die auch nicht alle so richtig sympathisch sind, die vielen Geschichten um Sex, Drogen und Gewalt, die Hyäne mit ihren Cybermobbing-Attacken und dann der kontinuierliche Absturz Vernons – nicht gerade eine ganz freudige Lektüre. Aber trotzdem: Schon im ersten Band hat Virginie Despantes es auch geschafft, mich neugierig zu machen auf die Figuren. Sie verrät sie nicht, sie gibt ihnen eine Stimme und sie schafft so …