Anja Kampmann liest aus „Wie hoch die Wasser steigen“ – Wuppertaler Literatur Biennale #SchönLügen
Die erste schöne Lüge an diesem Abend sei doch schon der Name des Veranstaltungsorts, so leitet Dina Netz, die Moderatorin des Abends, in Gespräch und Lesung mit Anja Kampmann ein und erklärt: Der Jazzclub nenne sich „Loch“, doch müsse man erst viele Treppen steigen, um zum Eingang zu gelangen, der dann auch noch eine schöne Aussicht über das Wuppertal gewährt. Diese Perspektive, nämlich mit einem Stück Distanz – durch Höhe – auf den Roman und seine Facetten zu schauen, gab dann auch thematisch die Richtung des Abends vor, in dem es um die großen und kleinen Lügen ging, um die Arbeit auf Ölplattformen und die poetische Sprache. Zunächst erzählt Anja Kampmann über den Protagonisten Waclaw, der als Sohn polnischer Einwanderer groß geworden ist in Bottrop und sich geschworen hat, nie so zu enden wie sein Vater, dem die schwere Arbeit unter Tage auch noch eine Staublunge beschert hat. Also ist er mit seiner Freundin Milena weggegangen, zurück nach Polen. Dort aber hat Geld gefehlt und so hat Waclaw sich entschlossen, auf die Ölplattform zu gehen. …