Alle unter Deutscher Buchpreis 2014 verschlagworteten Beiträge

LLL 2014 – Esther Kinsky: Am Fluss

„sie lernte das Licht“ – Ein Gastbeitrag von Thomas Molitor Esther Kinskys Roman „Am Fluß“ ist am River Lea im Nordosten Londons angesiedelt. Die namenlose Ich-Erzählerin wählt diesen zunächst bedeutungslosen, fast vergessenen Ort, um sich vom großstädtischen Leben, aber auch von ungenannten Beschädigungen ihrer eigenen Existenz zu verabschieden: „Ich hatte mich nach Jahren aus dem Leben, das ich in der Stadt geführt hatte, herausgeschnitten wie einen Schnipsel aus einem Landschafts- oder Gruppenfoto.“ Mit diesem sezierenden Schritt in einen ihr unbekannten Stadtrandbezirk Londons will sie sich einerseits von Vergangenem lösen, zugleich aber längst verschüttete Erinnerungen aufsuchen, um so eine neue Zukunftsperspektive aufzubauen. In diesem Außenbezirk Londons, der schon bessere Zeiten gesehen hat, geht die städtische Dichte über in eine Art Grenzgebiet. Auch die dort lebenden Menschen sind von der pulsierenden Urbanität an den Rand gespült worden. Neben frommen Juden leben hier Menschen unterschiedlichster Herkunft. Sie alle sind hier gestrandet, weil sie sich im städtischen Labyrinth und damit in ihrem eigenen Leben nicht mehr zurechtgefunden haben. So zieht die Erzählerin in eine kleine, eher zufällig gewählte Wohnung. …

LLL 2014 – Michael Köhlmeier: Zwei Herren am Strand

Schon in Köhlmeiers Novelle „Idylle mit ertrinkendem Hund“ hat ein schwarzer Hund eine ganz besondere Rolle. Einmal trifft ihn der Lektor beim Spaziergang und – obwohl er eigentlich sehr von Hundeangst geplagt ist– teilt er mit diesem sein Brot. Ein anderes Mal treffen Lektor und Erzähler genau diesen Hund am See wieder, der Hund droht ins Eis einzubrechen, der Erzähler hält ihn, selbst bald in Gefahr, ins kalte Wasser zu rutschen, solange, bis der Lektor mit der Hilfe eintrifft. Nun, in seinem neuen Roman von den beiden Herren am Strand, spielt ein schwarzer Hund wieder eine gewichtige Rolle. Er geht nämlich ein und aus bei Charlie Chaplin und bei Winston Churchill, den beiden Protagonisten des Romans. Immer wieder, in unregelmäßigen Abständen, manchmal absehbar, manchmal aus heiterem Himmel, kratzt er an die Tür der beiden, findet Einlass und stürzt die Besuchten durch Heulen und Zähneklappern, manchmal auch nur durch stummes Anstarren, in eine unendlich große Schwermütigkeit. Dann wird Churchill, der begnadete Rhetoriker, innerhalb weniger Stunden zu einem ängstlichen Stammler, kann die Tage überhaupt nur überstehen, wenn …

LLL 2014 – Lukas Bärfuss: Koala

Der Bruder hat seinen Suizid genau geplant. Erst hat er seinen letzten Willen formuliert, seinen Besitz unter Freunden und Familie verteilt, bestimmt, wie er beerdigt werden möchte. Sechs Wochen später dann hat er sich in eine Badewanne gelegt und eine Überdosis Heroin gespritzt. Die Wohnung hat er vorher aufgeräumt, die Wohnungstür unverschlossen gelassen, damit sie nicht unnötig aufgebrochen werden muss, die geliehenen Gegenstände mit Zetteln versehen, sodass sie schnell zurückgegeben werden können. In die Wanne hat er sich gelegt, weil er keinen Schmutz hinterlassen will. Der Ich-Erzähler reist, als er die Nachricht vom Tod des Bruders erhält, zurück in seine Heimatstadt, die er vor vielen Jahren verlassen hat. Abends sitzt er mit Freunden des Bruders zusammen, alle sind überrascht, denn vor ein paar Tagen noch haben sie zusammen gesessen, so erzählen die Freunde, zusammen gewürfelt. Bestimmt habe er sich da von ihnen verabschiedet „im Geheimen, er für sich alleine, ohne sich zu offenbaren“. Und dann, später am Abend, als sie sich gefasst haben, beharren die Freunde darauf, dass ein Erstaunen über die Tat nicht richtig …

Antonio Fian: Das Polykrates-Syndrom

Ein Gastbeitrag von Tina aus Stuttgart Ich-Erzähler Artur ist Historiker. Er verdient aber in einem Copyshop, als freiberuflicher Sketchschreiber und Nachhilfelehrer seinen Lebensunterhalt. Schnell wird dem Leser klar, dass Artur bisher ein recht monotones Leben hatte und in seiner Ehe mit Lehrerin Rita, die kurz vor der nächsten Karrierestufe steht, nicht den Ton angibt. Mit einem Mal ändert sich alles: Eine gewisse Alice („Aließ“) taucht im Copyshop auf und hinterlässt Artur eine Nachricht. Er hat nun die Wahl, dieser mysteriösen Unbekannten zu folgen oder eben nicht. Das war die letzte Handlung in meinem alten Leben, von dem ich heute weiß, dass es kein Leben war, und in das ich doch, wenn das möglich wäre, ohne zu murren zurückkehren würde. Seine Entscheidung trifft er schnell. Er folgt ihr. Nach und nach wird dadurch sein Leben auf den Kopf gestellt. Im Laufe der Geschichte hadert Artur immer wieder mit sich, denn impulsive Entscheidungen widersprechen seinem eigentlichen Wesen. Der „alte“ Artur wollte sein Glück nie herausfordern. Um das Schlimmste zu umgehen hat er beispielsweise eine Reihe Versicherungen abgeschlossen, …

LLL 2014 – Gertrud Leutenegger: Panischer Frühling

Weil der Vulkan auf Island so einen unaussprechlichen Namen ha, über den auch die Nachrichtensprecher der Reihe nach gestolpert sind, können wir uns noch ganz gut erinnern an seinen Ausbruch im April 2010. Wegen der vielen Aschepartikel, die er in die Luft gespuckt hat, musste tagelang der Flugverkehr eingestellt werden und viele Fluggäste strandeten auf irgendeinem Flughafen. Für diejenigen, die nichts aufs Fliegen angewiesen waren, gab es ein paar Tage blauen Himmel ohne Kondensstreifen und ohne Fluglärm. In diesen Tagen streift die Ich-Erzählerin – wir erfahren ihren Namen nicht, erfahren nur etwas über ihre Kindheit in der Schweiz und können auf ihr Alter schließen, da sie den Mauerbau in Berlin als Kind erlebt hat – durch London. Sie lebt für einige Monate in einer kleinen Wohnung im East End, neben ihren hauptsächlich pakistanischen Nachbarn, die Bars betreiben, Esslokale, Basare, die Hochzeiten feiern und mit einer gewissen Verwunderung im Fernsehen verfolgen, wie Großbritannien die eigenen in Europa gestrandeten Bürger mit Schiffen nach Hause holt, gerade so, als müssten sie aus einer schweren Katastrophe befreit werden. Die …

Meinungen des Buchhandels zum Buchpreis (4): Jacqueline Masuck

Heute beantwortet Jacqueline Masuck, Literaturbloggerin und Buchhändlerin im KulturKaufhaus Dussmann in Berlin, meine Fragen zur Longlist und zum Buchpreis. Die Longlist des Deutschen Buchpreises 2014 ist seit ein paar Wochen bekannt. Sind Sie überrascht von Titeln auf der Liste, vermissen Sie den ein oder anderen Titel oder sind Sie insgesamt zufrieden? In wenigen Tagen wird bereits die Shortlist veröffentlicht und ich frage mich, warum nicht direkt damit starten? Das funktioniert im Frühling, wenn es um den Preis der Leipziger Buchmesse geht, auch immer sehr gut. 5-7 Titel fände ich super – und dann am Ende den Sieger. Den 20 Titeln der Longlist in dem kurzen Zeitraum angemessen Aufmerksamkeit zu schenken, ist kaum möglich. Weder als Käufer, noch als Buchhändler. Parallel zur Longlist erscheinen außerdem unzählige neue Romane, denen dann noch weniger Aufmerksamkeit geschenkt werden kann. Ob ich überrascht war von der Liste? Nein, ich war weder überrascht noch zufrieden. Eher enttäuscht. Sie widerspiegelt für mich lediglich eine subjektive Auswahl einer kleinen Gruppe von Jury-Mitgliedern. Eine große Anzahl der Titel sind vom Frühjahr 2014. Das finde …

LLL 2014 Kurzporträts (6): Charles Lewinsky: Kastelau

Letzter Autor in meiner kleinen Reihe zur Longlist ist wiederum ein mir bisher ganz unbekannter Schriftsteller, von dem aber schon im Begleitheft zum Buchpreis viel Interessantes, Ungewöhnliches, manchmal durchaus auch Witziges berichtet wird. Die harten Fakten zuerst: Geboren wurde Charles Lewinsky 1946 in Zürich, ging dort zur Primarschule, musste dann aber zum Gymnasium jeden Tag nach Luzern reisen, denn die Zürcher Schulen nahmen nun einmal keinen Schüler auf, der aus religiösen Gründen samstags nicht schreiben durfte. Nach der Schule studierte er Germanistik und Theaterwissenschaften, arbeitete dann als Dramaturg und Regisseur an verschiedenen Bühnen in der Schweiz und in Deutschland, ehe er als Ressortleiter beim Schweizer Fernsehen für die „Wort-Unterhaltung“ zuständig war. Seit 1980 arbeitet er als freier Autor und hat in dieser Zeit bemerkenswert unterschiedliche Dinge geschrieben: die Bühnenprogramme für „Mary“, ein paar Geschichten für die „Traumschiff-Serie“, Drehbücher für Sitcoms im Schweizer Fernsehen, sogar als Ghostwriter für Harald Juhnkes Show „Musik ist Trumpf“ – falls sich da noch jemand der Leser erinnern kann – ist Lewinsky tätig gewesen, so wie er auch einen Titel zum …

LLL 2014 Kurzporträt (5): Esther Kinsky: Am Fluß

Esther Kinsky ist wiederum eine Autorin, die ich bisher nicht kannte, von der ich noch nichts gelesen habe. Über die Autorin etwas zu erfahren, ist auch ähnlich schwierig, wie bei Gertrud Leutenegger. Es sind kaum Interviews zu finden, kaum Artikel, die ein wenig Aufschluss gewähren über die Autorin selbst. So können hier nur ein paar biografische Daten genannt werden: geboren ist sie 1956 in Engelskirchen, aufgewachsen in Bonn, lebte einige Jahre in London, dann in Berlin und seit 2004 auch im südungarischen Battonya. Seit 1986 arbeitet sie als Übersetzerin russischer, polnischer und englischer Literatur und hat in dieser Zeit auch immer wieder Kurzprosa veröffentlicht, Gedichte und Kinderbücher. Erst 2009 hat sie ihren ersten Roman „Sommerfrische“ veröffentlicht, dann 2010 „Banatsko“, der in der Landschaft in Ungarn spielt, in der sie selbst auch wohnt. Und nun also hat sie sich in ihrem neuen Roman wieder einer Landschaft zugewendet: einer Flußlandschaft, die sich die Ich-Erzählerin erwandert. Flüsse spielen auch in ihrem Leben eine wichtige Rolle, der Rhein ihrer Kindheit zum Beispiel, die Themse bei ihrem Aufenthalt in London. …

Meinungen des Buchhandels zum Buchpreis (2): Samy Wiltschek aus Ulm

Samy Wiltscheck führt in Ulm die Kulturbuchhandlung Jastram und schreibt auch auf seinem Blog. Zur diesjährigen Longlist und zum Buchpreis  hat er diese Überlegungen „zu Papier“ gebracht:     „Oh, was soll ich bloß über die Longlist des Deutschen Buchpreises 2014 schreiben? Alle großen Zeitungen, Fachmagazine und Blogger haben sich schon geäußert und jeder hat seine eigene Meinung. Über etwas zu schimpfen und zu kritisieren ist natürlich nicht so schwer. Eine Idee nicht gut zu finden und es selbst anders machen zu wollen, oder erst gar nicht, liegt in der Sache selbst. Vor Jahren ging mir diesbezüglich ein Licht auf. Auf die Fragen, wer denn nun dieses Jahr den Literatur Nobelpreis bekommen solle und danach, wie ich denn die Wahl finde, habe ich mich immer sehr schwer getan. Mittlerweile ist mir klar, dass natürlich nicht die beste Schriftstellerin, der beste Schriftsteller des Jahres gewählt worden ist, sondern es die Auswahl einer kleinen, überschaubaren Jury ist, deren Diskussionen im Verborgenen bleiben. Haben wir nicht während der Fussball-WM gefühlte 12 Millionen Schiris und Trainer vor den Fernsehapparaten? …

LLL 2014 Kurzporträt (4): Michael Köhlmeier: Zwei Herren am Strand

Michael Köhlmeier immerhin – mit Blick auf meine sechs Longlistpatenbücher – ist ein Autor, von dem ich schon zwei Bücher hier auf dem grauen Sofa gelesen und vorgestellt habe. „Idylle mit ertrinkendem Hund“, die Novelle um einen Schriftsteller und seinen Verleger, ihr Arbeitsverhältnis, ihr persönliches Verhältnis und ihre gemeinsamen Versuche, einen Hund zu retten, der im Eis eingebrochen ist, ist meine erste Begegnung mit Köhlmeier gewesen – und wurde angeregt, ach was: erzwungen, bei meinen Bloglesereien (eine winkende Hand in Richtung Kai :-)). Und dann folgte im letzten Jahr das Erlesen des Lebens Joel Spazierers, des Helden, der seine Mitmenschen so gut durchschaut, dass es sie nach eigenem Gusto für sich und seine Ziele einspannen, also manipulieren, und sich so als Hochstapler, aber einem deutlich unangenehmeren als Felix Krull, recht bequem und ohne jeden moralischen Skrupel durch die Zeitläufte bewegen kann. Was soll auch der einzelne eine Moral haben, wenn die große Politik um ihn herum sie nicht hat? Zur Biografie Köhlmeiers ist dies festzuhalten: Geboren wurde er 1958 in Hard in Vorarlberg, er studierte …

LLL 2014 Kurzporträt (3): Gertrud Leutenegger: Panischer Frühling

Und noch eine Autorin, von der ich bisher noch nichts gelesen und mit deren Roman es mir so ähnlich ergangen ist wie mit Bärfuss´ „Koala“. Im Verlagsprospekt entdeckt, wollte ich den „Panischen Frühling“ schon im Frühjahr lesen, habe ihn dann aus den Augen verloren und nun durch die Nominierung wiederum eine zweite Lesechance bekommen. Mich der Autorin zu nähern, ist gar nicht so einfach. Natürlich gibt es die wichtigsten biografischen Daten in einschlägigen Quellen nachzulesen: geboren 1948 in Schwyz, dann ein Regiestudium an der Zürcher Schauspielakademie und die Arbeit als Regieassistentin ab 1978 in Hamburg, später Reisen und Aufenthalte in Florenz, Berlin und in Tokio. Nun hat sie sich in Zürich niedergelassen. Viel mehr aber ist kaum über Gertrud Leutenegger zu erfahren. Es gibt zwar viele Rezensionen in den Zeitungen zu ihrem Roman „Panischer Frühling“, aber keine Interviews, keine Fernsehauftritte, keine weiteren Möglichkeiten, etwas mehr zu erfahren über die Autorin und was sie umtreibt. Und so ist auch in der ZEIT zu lesen, dass sie „keinerlei Lärm“ verursache, sondern eine Autorin sei, die es vorziehe, …

Meinungen des Buchhandels zum Buchpreis (1): Hauke Harder aus Kiel

In meiner kleinen Interviewreihe möchte ich wissen, was Buchhändler von den Noinierungen auf der Longlist in diesem Jahr und vom Buchpreis ganz allgemein halten. Als erster der Buchhändler steht Hauke Harder von der Buchhandlung Almut Schmidt in Kiel Rede und Antwort.   Die Longlist des Deutschen Buchpreises 2014 ist seit ein paar Tagen bekannt. Sind Sie überrascht von Titeln auf der Liste, vermissen Sie den ein oder anderen Titel oder sind Sie insgesamt zufrieden? Insgesamt zufrieden, denn die Liste ist eine gute und bunte Mischung. Dennoch fehlen mir persönlich einige meiner Favoriten. Aber es werden wohl immer individuelle Buchtitel nicht nominiert, die einen persönlich begeistert haben. Als kleine Kritik würde ich sagen, daß die Liste den Lesegeschmack vieler Buchliebhaber nicht immer spiegelt. Ich denke, daß die Liste am Leser, der nicht beruflich mit dem Medium Buch zu tun hat, leicht vorbei gehen könnte. Die Auswahl ist eine künstlerische und anspruchsvolle Auswahl, die aber eventuell dadurch die sogenannte „Hemmschwelle“ eines Buchliebhabers zum stationären Buchhandel aufbauen könnte… Wir, die beruflich mit dem Medium „Buch“ arbeiten, sind alle …

LLL 2014 Kurzporträt (2): Lukas Bärfuss: Koala

Auch Lukas Bärfuss ist mir als Autor unbekannt, keinen seiner bisherigen drei Romane habe ich gelesen. Immerhin haben einige Blogger-Kollegen im Frühjahr schon „Koala“ gelesen und den Roman so vorgestellt, dass er mir als sehr lesenswert erschien. Aber irgendwie sind wir doch noch nicht zusammengekommen, der „Koala“ und ich. Nun gibt es also – zum Glück – eine zweite Chance. Lukas Bärfuss ist ein Schweizer Autor, der Dramen und Romane schreibt. Schaut man auf die Themen, denen er sich widmet, so wird deutlich, dass Bärfuss immer wieder einen genauen Blick sucht auf die aktuellen gesellschaftlichen und politischen Fragen und Probleme. In seinem Theaterstück „Zwanzigtausend Seiten“ (2012) zum Beispiel beleuchtet er die Beziehungen der Schweiz zum Nazi-Regime in den 1930er und 1940er Jahren und fragt danach, wie wir heute mit diesen Erinnerungen, mit dem Wissen über das, was in der Vergangenheit passiert ist, umgehen. Die Rezensenten erklären, dass Bärfuss in seinem Stück zeige, dass immer dann, wenn das Wissen nicht nützlich ist, immer dann, wenn es nicht dazu beitrage, finanziellen Gewinn zu erzielen, es gesellschaftlich opportun …

LLL 2014 Kurzporträt (1): Antonio Fian: Das Polykrates-Syndrom

Da habe ich mich so gefreut, auch in diesem Jahr wieder beim Erlesen und Erschreiben der LongList des Deutschen Buchpreises mitmachen zu können, da es doch im letzten Jahr so einen Spaß gemacht hat. Und dann fing es schon an, das Bangen darüber, welche Autoren und welche Titel mir zufallen werden – es wird bestimmt ganz schwierig, bestimmt kenne ich keinen der Autoren, und dann sind das bestimmt alles ganz dicke Wälzer, in kleinster Schrift, und ganz schlimm zu lesen – das sind so meine Gedanken gewesen, fast hätte ich abgesagt. Und dann steht auch noch Antonio Fian auf meiner Liste, von dem Autor habe ich ja noch nie gehört, und auch noch so ein sperriger Titel und ein merkwürdig knalliges Buchcover. Was soll denn, bitteschön, ein Polykrates-Syndrom sein?! Ich habe es ja gewusst, man soll sich doch wirklich nie zu früh freuen, das dicke Ende folgt auf dem Fuß. Vielleicht sollte ich jetzt noch absagen? Also gegoogelt – und da wurde mir der Autor doch schon viel sympathischer. Er ist Österreicher, in Klagenfurt geboren, …

LongListLesen 2014 auf dem Grauen Sofa

Nun ist ja bereits eine Woche vergangen, seit die Longlist veröffentlicht ist und ist gibt zahlreiche Diskussionen um die Nominierten, die Repräsentanz von unabhängigen Verlagen, den Anteil der Frauen bei den Nominierten und den Preisträgern usw, usw. Wer da weiterlesen möchte, der klicke hier oder hier oder hier. Es wird also langsam einmal Zeit, sich auch den Inhalten zuzuwenden und mit dem Ziel sind wir ja auch unter dem Titel LongLIstLesen 2014 gestartet. Die Bücherliebhaberin hat ja schon gepostet, wie sie sich den regen Austausch über die Romane vorstellt. Ich möchte es hier ein wenig anders machen, aber natürlich könnt Ihr auch hier Bücher der Longlist gewinnen und auch ich hoffe auf eine spannende, kontroverse Diskussion über Themen, literarische Gestaltung, ob sie „gut“ sind und gar preiswürdig. Und so habe ich mir das Longlistlesen auf dem Grauen Sofa vorgestellt: Ich möchte Euch in den nächsten Tagen die sechs Romane und ihre Autoren,die ich von der langen Liste betreue, in kleinen Porträts vorstellen. Wer also einen der Romane gewinnen, lesen und besprechen möchte, sei herzlich eingeladen …

LongListLesen 2014

  Kaum ist die Longlist des Deutschen Buchpreises 2014 veröffentlicht, schon gibt es Diskussionen off- und online (zum Beispiel hier und hier und hier.  Genau bei diesen Diskussionen wollen wir dieses Jahr mit unserem Bloggerprojekt LongListLesen 2014 einhaken. Wir, das sind in diesem Fall Mara von buzzaldrin , die dieses Projekt gemeinsam mit der Bücherliebhaberin vom glasperlenspiel13 und mit mir in Angriff nimmt. Im letzten Jahr gab es bereits eine Bloggeraktion: 5 lesen 20 . Bei dieser haben 5 Blogger die 20 Bücher der Longlist des Deutschen Buchpreises gelesen und vorgestellt. 2014 möchten wir, dass die nominierten Bücher von möglichst vielen Literaturbegeisterten gelesen werden. Dadurch erhoffen wir uns noch mehr Austausch und Stoff zum Diskutieren. Was wir uns genau überlegt haben, erfahrt ihr, wenn ihr in den nächsten Tagen unsere Blogs im Auge behaltet. Dort berichten wir, was jeder von uns sich unter LongListLesen 2014 genau vorstellt und wie ihr eins der 20 Bücher gewinnen könnt. Viele Aktionen erwarten Euch! LongListLesen 2014 ist zwar eine Kooperation des Deutschen Buchpreises mit den drei oben genannten Blogs, …