Antonio Fian: Das Polykrates-Syndrom
Ein Gastbeitrag von Tina aus Stuttgart Ich-Erzähler Artur ist Historiker. Er verdient aber in einem Copyshop, als freiberuflicher Sketchschreiber und Nachhilfelehrer seinen Lebensunterhalt. Schnell wird dem Leser klar, dass Artur bisher ein recht monotones Leben hatte und in seiner Ehe mit Lehrerin Rita, die kurz vor der nächsten Karrierestufe steht, nicht den Ton angibt. Mit einem Mal ändert sich alles: Eine gewisse Alice („Aließ“) taucht im Copyshop auf und hinterlässt Artur eine Nachricht. Er hat nun die Wahl, dieser mysteriösen Unbekannten zu folgen oder eben nicht. Das war die letzte Handlung in meinem alten Leben, von dem ich heute weiß, dass es kein Leben war, und in das ich doch, wenn das möglich wäre, ohne zu murren zurückkehren würde. Seine Entscheidung trifft er schnell. Er folgt ihr. Nach und nach wird dadurch sein Leben auf den Kopf gestellt. Im Laufe der Geschichte hadert Artur immer wieder mit sich, denn impulsive Entscheidungen widersprechen seinem eigentlichen Wesen. Der „alte“ Artur wollte sein Glück nie herausfordern. Um das Schlimmste zu umgehen hat er beispielsweise eine Reihe Versicherungen abgeschlossen, …