Elizabeth Strout: Alles ist möglich
„Alles ist möglich“, meint die Beratungslehrerin Patty und verspricht der fünfzehnjährigen Schülerin Lila Lane, ihr einen Platz am College zu beschaffen und das Geld für ein Studium, wenn Lila das möchte. Lilas Noten seien so gut, da könne sie ein Studium beginnen. Lila fängt an zu weinen. Weil sie immer weinen muss, wenn jemand nett ist zu ihr. Und das kommt in ihrer Familie nicht oft vor. Schon vor ein paar Tagen hat Lila in Pattys Büro gesessen. Das Gespräch ist jedoch völlig anders verlaufen, denn Lila war arrogant und respektlos. Sie hat sich über Pattys ernsthaftes Lob lustig gemacht, hat Pattys Fragen nach ihren Berufswünschen nicht beantwortet, sondern Patty stattdessen gefragt, ob die Bilder der Kinder, die auf der Kommode stehen, ihre eigenen seien. Und das obwohl sie doch ganz genau weiß, dass Patty keine eigenen Kinder hat. Und erklärt hat Lila: „Weil Sie und Ihr Mann nie zusammen in der Liste waren, stimmt´s?“ Das Mädchen stieß ein Lachen aus; ihre Zähne waren schlecht. „Das heißt es nämlich über Sie, wussten Sie das? Fatty …