Kai und ich haben uns vor ein paar Wochen auf dem Blog verabredet, Shimona Sinhas Roman gemeinsam zu lesen, darüber jeweils eine Besprechung zu veröffentlichen und über ein Interview miteinander ins Gespräch zu kommen (hier lest Ihr Kais Besprechung).
Schon bei unseren Besprechungen ist deutlich geworden, dass wir ganz unterschiedlich auf den Roman geschaut haben, dass Kais Beurteilung deutlich kritischer ist. Trotzdem hat sein Blickwinkel mir noch einmal eine weitere Ebene der Rezeption erschlossen, nämlich gerade durch seinen viel genaueren Blick auf die Rolle der Frau in der indischen Gesellschaft.
Nun folgt also unser Interview, das wir auf beiden Blogs veröffentlichen – und Eure Kommentare sind uns herzlich willkommen, damit wir weiter intensiv über Literatur sprechen können.
Interview mit Kai
Claudia: Lieber Kai, Du hast ja nun auch Shumona Sinhas Roman „Erschlagt die Armen“ gelesen. Mich hat der Roman unheimlich fasziniert, sodass ich ihn gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Doch trotz der nur wenig über 100 Seiten, hat die Lektüre schon seine Zeit gebraucht. Wie ist es Dir beim Lesen ergangen?
Kai: Liebe Claudia, inzwischen ist ja, durch den Post meines Besprechungsdesasters klar geworden, dass ich mit dem Buch deutlich grössere Schwierigkeiten hatte, als die meisten anderen Leser. Entsprechend hatte ich auch bei der Lektüre grosse Probleme. Erst einmal, überhaupt in den Roman reinzukommen, also zumindest ein bisschen Orientierung in und durch den Text zu bekommen. Und dann waren mir diese ganzen hochgelobten Bilder in Sinhas Sprache sehr schnell einfach zu viel, zu übertrieben, zu redundant. Ich habe also, um mit dem jungen W. zu sprechen, den Vogel mehrfach ratlos in die Ecke geschossen…
Claudia: Zunächst einmal ist mir die unglaublich dichte und komplexe Sprache aufgefallen. Da ist jeder Satz richtig, da hat jeder Satz eine Tiefe, das ist mir noch einmal bei dem Schreiben meiner Buchbesprechung aufgefallen. Konnte Dich die sprachliche Gestaltung auch so begeistern?
Kai: Nu, Du ahnst es schon, mir war das ganze vorsichtig ausgedrückt etwas zu barock angelegt. Aber das ist sicher reine Geschmackssache. Meine war es nicht – und ich habe durch diese Sprache keine Klarheit in der Geschichte gefunden.
Claudia: Beim Schreiben der Besprechung habe ich ja gleich mehrere ganz besondere Textstellen gefunden. Hast Du eine Textstelle, die Dich, aus welchen Gründen auch immer, besonders beeindruckt hat?
Kai: Da gibt es zwei Textstellen, die mir wichtig sind und die meine Sicht der Dinge ein wenig bestimmt haben.
Das erste Zitat:
“Lassen Sie uns zum Ausgangspunkt zurückkommen, dorthin, von wo sie geflohen sind”, sagte Herr K. gestern bei der ersten Befragung zu mir.
“Man kann niemals zum Ausgangspunkt zurück. Er ist nicht mehr da:”
“Wer ist nicht mehr da?”
“Der Ausgangspunkt natürlich.”
“Warum?”
” Der Raum hat sich mit der Zeit fortbewegt. Das ist die unmögliche Geometrie des Lebens.”
“…”(Shumona Sinha: Erschlagt die Armen! S.34)
Der Ausgangspunkt ist nicht mehr da – so, wie bei vielen der Verhörten übrigens auch – und so mäandert die Protagonistin zwischen Raum und Zeit durch dieses Buch auf der Suche nach sich selbst.
Das zweite Zitat:
„Vater, meine kleine Mutter, ich liebe euch nicht, ich habe euch nie geliebt. Wenn meine Stimme heute liebevoll ist, dann nur, weil ich weiß, dass ich euch nicht lieben kann. Ich habe euch benutzt wie eine Rakete die Abschussrampe, ich habe die Beine zusammengepresst, euch einen Tritt versetzt und mich in die Leere katapultiert, die vor mir lag.“
(Shumona Sinha: Erschlagt die Armen! S.88)
Kann sie überhaupt lieben, die Protagonistin? Benutzt sie auf ihrem Weg, auf ihrer Suche nach Geborgenheit und Liebe die Menschen (Männer) und lässt sie dann fallen? Befindet sie sich immer noch in dieser furchtbaren Leere, in die sie sich hineinkatapultiert hat? Meine Antworten kannst Du Dir denken – aber hier wären Ansatzpunkte zur Diskussion noch und nöcher..
Claudia: Schon im ersten Satz fällt auf, dass die Erzählerin auch kein Blatt vor den Mund nimmt. Als „Quallen“ bezeichnet sie die in Frankreich Angekommenen, das ist vielleicht ein Begriff, den sie den Franzosen abgelauscht hat. Aber auch sie selbst beschreibt die Migranten nicht wirklich mit Mitleid und Mitgefühl, entlarvt sie immer wieder, bleibt deutlich auf Distanz. Da transportiert ihre Sprache doch schon eine kritische Haltung zu den Asylbewerbern. Deutest Du die Sprache auch so?
Kai: Ich habe das anfangs sehr ambivalent gesehen. Um es simpel auszudrücken: sie war wohl anfangs nicht auf Seiten der Flüchtlinge, aber auch nicht auf der Gegenseite. Irgendwann, je mehr ‚Lügengeschichten‘ sie anhören musste, kippt das dann um in Hass und Wut. Ich bin aber nicht sicher. ob das tatsächlich nur Hass und Wut auf die Flüchtlinge ist. Mir schien da unterschwellig durchaus eine gute Portion Selbsthass dabei zu sein. Ich bin ja der Meinung, dass dieses Buch auch und vor allem die Geschichte einer Selbstfindung – oder besser gesagt einer Suche nach sich selbst darstellt. Das drückt ihre Sprache aus. Ich würde diese hochemotionale Haltung, die sich durch ihre Sprache ausdrückt nicht als kritische, sondern eher als zunehmend ablehnende bezeichnen.
Claudia: Mir gefällt die Figur der Dolmetscherin als Kristallisationspunkt der verschiedenen Aspekte von Flucht, Asyl und Integration sehr gut. Sie ist selbst eingewandert, mit dem starken Willen zur Integration. Sie hat es ja auch geschafft, sie kann den „richtigen“ Eingang in die Einwanderungsbehörde nehmen. Und fühlt sich doch als Außenseiterin. Und dann ist sie den ganzen Tag mit dem Übersetzen der Lügengeschichten beschäftigt und auch konfrontiert mit dem Machismo der Männer, die da vor ihr sitzen und die aus ihrem Exil auch schon mal zur Fatwa aufrufen. Es sieht nicht aus, als ob die Erzählerin Hoffnung hat, dass das Zusammenleben gelingen könnte oder?
Kai: Liebe Claudia, das ist eine sehr interessante Frage! Nun ist ja die Autorin selber als Dolmetscherin tätig gewesen, bis sie aufgrund der Veröffentlichung des Romans entlassen wurde – und man kann davon ausgehen, dass eine Menge autobiographisches in diesem Buch verarbeitet wird. Ein bisher übrigens noch kaum besprochener Aspekt, aber das nur nebenbei. Deshalb kann es also auch ein bloßer Zufall sein. – Aber hierzu nochmal das bereits im Post verwendete Zitat aus einem Artikel von Freitag online:
Die Sozialfigur des Dolmetschers ist eigentlich eine großartige Chiffre für kommunikatives Handeln, für moderne Kompromissbereitschaft, für die Abwendung von Gewalt.
So beginnt Lukas Latz seine kluge Besprechung im Freitag, Nr. Nr. 40, 1.10.2015, unter der Überschrift: Heißes Wasser auf den Kopf; im Freitag online, gefunden am 21.10.2015
Ich habe dazu im Post geschrieben, ich sähe sehe nicht, dass die Protagonistin in diesem Text wirklich kommuniziert. Wenn man das als Sinnbild nehmen will, dann stimme ich Deiner Schlussfolgerung zu, dass die Dolmetscherin keine Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben hat.
Claudia: Auf der anderen Seite habe ich auch noch nie so deutlich die Kritik an den Asylgesetzen Europas gelesen. Es gibt keine legale Einwanderungsmöglichkeit, keine Einwanderungsgesetz. Denjenigen, die in ihrer Heimat, und sei es aus Gründen des Überlebens, nicht leben können, bleibt ja tatsächlich nur die Lüge, politisch verfolgt zu sein. Und so sind sie geradezu zur Lüge gezwungen.
Kai: Absolut d’accord.
Claudia: Die Dolmetscherin kann ja in der U-Bahn ihre Ehre wieder herstellen, indem sie sich nun gegen den etwas übergriffigen Landsmann tatkräftig wehren kann. Eine Lösung für das grundsätzliche Problem der Einwanderung aber findet sich im Roman nicht. Oder hast Du eine entdeckt?
Kai: Nein, habe ich leider auch nicht. Das ganze Buch ist in meinen Augen auch eher de- als konstruktiv angelegt. Nach de Motto, so sehe ich die Welt, und so ist es eben. Man könnte hier auch wieder die bereits zitierte „unmögliche Geometrie des Lebens“ zitieren.
Claudia: In der deutschen Literatur gibt es außer den aktuellen Erpenbeck-Roman bisher noch keine literarische Auseinandersetzung mit dem Thema Flucht, wenn wir mal von den Romanen absehen, die sich mit der Flucht nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg auseinandersetzen. Kannst Du Dir vorstellen, dass Shumona Sinhas Roman in der Form von einer deutschen Schriftstellerin – oder auch einer mit französischen Namen – erscheinen könnte? Und ohne dass sie zum intellektuellen Aushängeschild für rechtsradikale Kreise wird?
Kai: Zu Deiner ersten Frage: Im Moment sehe ich da keine/n jungen/n deutsche/n Autor/in – ich bin aber, was junge deutschsprachige Autorinnen und Autoren betrifft auch nicht wirklich auf dem neuesten Stand . Friedrich Christian Delius würde ich das zutrauen, aber der ist ja eindeutig ein älteres Semester. Und Nicolas Born. Aber der ist schon tot.
Zu Deiner zweiten Frage: Na ja, intellektuelles Aushängeschild, dazu müsste es intellektuelle rechtsradikale Kreise geben. Die sehe ich grad nicht. Aber dass die Bachmanns dieser Welt so ein Buch dankbar vereinnahmen würden kann ich mir schon vorstellen. Aber man braucht nicht gar so weit gehen, Schon die CSU-Spezies würden sicher gerne auf den Zug aufspringen, ganz zu Schweigen von solchen Granaten wie Herrn Sarrazin. Aber ich denke, zumindest darin sind wir uns einig, das würde dem Buch, bzw. wird dem Buch von Sinha nicht im geringsten gerecht.
Claudia: Ist das nicht die Literatur, die wir so dringend brauchen? Politisch aktuell, gesellschaftlich relevant, ohne klare Zuschreibungen von Tätern und Opfer, Literatur also, die zum Nachdenken anstiftet und zur Diskussion?
Kai: Da gebe ich Dir Recht, bloß das große ABER kommt allerdings gleich danach. Ich finde, grade bei solchen sehr sensiblen Themen, würde es solchen Büchern gut tun, wenn ein halbwegs eindeutiger Standpunkt erkennbar wäre. Bei Shumona Sinha habe ich das nicht gesehen.
Lieber Kai: Unser kleines gemeinsames Leseprojekt hat mir eine Menge Spaß gemacht! Vielen Dank fürs Mit-Lesen und für das Beantworten meines Fragen.
Euer Interview hat mir richtig gut gefallen, es macht Lust auf das Buch, auch wenn ich es letztendlich wahrscheinlich nicht lesen werde, weil ich ja nicht alles lesen kann, finde ich die Diskussion spannend und höre weiter interessiert zu … 🙂
Das ist ja schön, dass Dir unsere Interview-Idee gefällt. Uns hat das gemeinsame Leseprojekt ja viel Spaß gemacht und wenn wir ein bisschen etwas von unseren verschiedenen Blicken und auch Kontroversen an unsere Leser weiter geben können, finde ich das ganz prima. Das ist doch, wozu Literatur auch da ist: nämlich Diskussionen anzuregen und Lesern verschiedene Zugänge oder Deutungen des Textes zu ermöglichen.
Viele Grüße, Claudia
da hast Du Recht Claudia und das ist euch auch wirklich gelungen.
Wenn ich mich da einmischen darf, als derjenige, der mit dem Buch die grössten Schwierigkeiten hatte und sich grade deshalb sehr intensiv damit beschäftigt hat, möchte ich doch sagen: das Buch lohnt wirklich. Ich weiss nicht, ob es grosse Literatur ist, wie viele finden. Ich weiss aber, dass es auf jeden Fall ein wirklich wichtiges Buch ist zu einem Thema (und noch viel mehr, wie ich versucht habe, zu erklären), dass uns angesichts des Flüchtlingsproblems noch sehr lange begleiten wird. Ich habe es grade in einem Kommentar auf meinem Blog so ausgedrückt
„…es lohnt sich auf jeden Fall, denn das Thema wird uns so schnell nicht verlassen und es werden noch viele Dinge auf den Tisch kommen müssen, die ähnlich unbequem sind, wie das dieses Buches, nämlich, inwieweit man Flüchtling, schlicht gesagt, im Einzelnen nicht sympathisch finden bzw. kritisieren darf, ohne gleich die rechte Ecke gerückt zu werden.“
und wiederhole das hier einfach nochmal, quasi als Appell an die Leserinnenehre…
Liebe Grüsse
Kai
„In der deutschen Literatur gibt es außer den aktuellen Erpenbeck-Roman bisher noch keine literarische Auseinandersetzung mit dem Thema Flucht, wenn wir mal von den Romanen absehen, die sich mit der Flucht nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg auseinandersetzen.“
Immerhin gibt es diese literarischen Auseinandersetzungen der deutschsprachigen Literatur mit dem Thema:
– Abbas Khider, Der falsche Inder, 2008
– Maxi Obexer, Wenn gefährliche Hunde lachen, 2011
– Merle Kröger, Havarie, 2015
Vielen Dank für die Lektüretipps. Und es tut sich wohl etwas zu diesem Thema, wenn man den ersten Blicken in die Frühjahrskataloge der Verlage trauen darf. Abbas Khider ist auch wieder dabei.
Viele Grüße, Claudia
Hallo,
deutschsprachige „Migrationsliteratur“ gibt es schon sehr lange, wenn auch nicht immer mit der öffentlichen und feuilletonistischen Aufmerksamkeit, die sie nach meiner Meinung verdient hätte. Und das Thema Flucht wird sicherlich in Zukunft noch häufiger aufgegriffen.
Wer sich weitergehend für die deutschsprachige Literatur der MigrantInnen interessiert, kann ja mal die PreisträgerInnen des Adelbert-von-Chamisso-Preis näher betrachten.( „Der Preis wurde damals definiert als Auszeichnung für deutsch schreibende Autoren nicht deutscher Muttersprache. Wurde die mit dem Preis gewürdigte Literatur seit den 80er Jahren zunächst noch »Gastarbeiterliteratur« genannt, entwickelte sie sich nach Öffnung des Eisernen Vorhangs zur sogenannten »Migrationsliteratur«, die verstärkt auch außereuropäische Einflüsse umfasste. Die gesellschaftliche Realität zeigt heute, dass eine stetig wachsende Autorengruppe mit Migrationsgeschichte Deutsch als selbstverständliche Muttersprache spricht. Für die Literatur dieser Autoren ist der Sprach- und Kulturwechsel zwar thematisch oder stilistisch prägend, sie ist jedoch zu einem selbstverständlichen und unverzichtbarem Bestandteil deutscher Gegenwartsliteratur geworden.“).
http://www.bosch-stiftung.de/content/language1/html/14169.asp
Da findet sich einiges sehr Lesenswertes unter den Werken der PreisträgerInnen!
Noch mehr AutorInnen finden sich in dieser Bibliographie: http://www.ph-karlsruhe.de/fileadmin/user_upload/hochschule/masterstudimm/ML-Biblio.pdf
„Erschlagt die Armen!“ aus Frankreich ist allerdings tatsächlich ein herausragendes Buch. Politisch brisant, literarisch dicht und geeignet gesellschaftliche Realitäten zu hinterfragen. Als in einer Erstaufnahmeeinrichtung Tätige empfehle ich es gerade im KollegInnenkreis und wir diskutieren sehr lebhaft darüber, wobei die Meinungen zwar weit auseinander gehen, was aber in meinen Augen vor allem ein Hinweis auf die literarische Qualität des Werkes ist, denn es löst je nach eigenem Wahrnehmungshorizont sehr verschiedene Emotionen – und hoffentlich auch Reflexionen!- aus. Kalt gelassen hat es unter mir bekannten LeserInnen jedoch noch niemanden.
Beste Grüße und übrigens Danke für das immer wieder gern gelesene Blog!
Vielen, vielen Dank für den schönen, langen und vor allem auch mit den weiterführenden Links angereichteren Kommentar! Die Bosch-Stiftung mit den Literaturstipendien ist mir im letzten Jahr gleich ein paar Mal aufgefallen, ich erinnere mich an ihre Untertsützung bei Ulrike Draesners „Sieben Sprünge vom Rand der Welt“ und „Vielleicht Esther“ von Katja Petrowskaja. Wie gut, dass Literatur in dieser Weise gefördert wird! Und dann hast Du mir ja noch den Link zur PH Karlsruhe mit auf den Weg gegeben. Den werde ich mir mal in Ruhe anschauen. – Über den Begriff „Gastarbeiterliteratur“ musste ich ja sehr schmunzeln. Aber er ist sicherlich symptomatisch dafür, wie wir die Einwanderer bis in die 1990er Jahre gesehen haben: Sie kommen, um zu arbeiten bis sie ihr Häuschen irgendwo im Süden fertig gebaut haben, dann gehen sie wieder zurück. Im günstigsten Sinn kann man das ja so deuten, dass Deutschland erst einmal lernen musste, nach vielen Jahrhunderten als Auswanderungsland, nun zu einem attraktiven Einwanderungsland zu werden.
Und was Du über die Lektüren und Gespräche von „Erschlagt die Armen“ berichtet hast, gefällt mir sehr, denn das Buch lädt ja wirklich sowohl inhaltlich als auch durch seine besondere literarische Machart zur Diskussion ein. In meinem ganz realen Literaturkreis lesen wir es auch gerade und ich bin schon gespannt auf die Disskussion darüber. Zumal wir einen Leser in unseren Reihen haben, der ganz besonders auf Motive und Symbole achtet und uns die immer aufdröselt, was noch einmal neue Perspektiven auf die Romane zulässt. Und ich freue mich auch ganz besonders, wie oft der Roman gelesen wird, denn ist ja für so einen kleinen Verlag nicht so ganz selbstverständlich.
Im Moment habe ich so viel Arbeit, dass ich ja kaum zum Rezensionen-Schreiben komme. Aber wenn das mal wieder besser wird, dann freue ich mich, Dich auch ganz häufig auf dem grauen Sofa begrüßen zu können.
Viele Grüße, Claudia
Liebe Claudia, wie oft habe ich angekündigt, zu „Erschlagt die Armen!“ noch auf meinem Blog etwas schreiben zu wollen – aber weil das allmählich vollkommen unrealistisch wird, habe ich die Gelegenheit genutzt, meine Lektüre-Eindrücke in einem Kommentar hier http://tell-review.de/page-99-test-shumona-sinha/#comment-265 unterzubringen. Könnte mir vorstellen, dass dich das interessiert und du evtl. Lust hast, in die kleine Debatte einzusteigen?! Allerbeste Grüße!
Liebe Jutta,
noch so ein Link, der geradezu in ein Textgebirge führt! Auch dem werde ich mich mal in einer ruhigen Stunde zuwenden und schauen, ob ich da etwas Gehaltvolles zu sagen kann. Irgendwie gehen die tell-Artikel immer an mir vorbei. Sie lassen sich nicht so bequem im wordpress-Reader abonnieren – und andere Reader mache ich schon auf der Startseite zu, wenn ich dort die Möglichkeit der Facebok-Anmeldung sehe. (Manchmal stehen einem eben die eigenen Überzeugungen ziemlich im Weg herum :-).)
Auch hier: Vielen Dank für den Link, Claudia
Liebe Claudia, tell hat einen Newsletter, der erinnert mich, dass ich das eigentlich ein spannendes Projekt finde – leider ist es ziemlich jungslastig auf eine gelegentlich nervige „wer hat den größeren (Intellekt)“-Weise … Deswegen dachte ich, wäre eigentlich schön, da mit ein paar klugen Frauen mal ein bisschen mitzumischen 😉
Hihihi, da hast Du ja eine tolle Beschreibung meines Unbehagens gefunden, das mich gestern überfiel, als ich mal länger in den Kommentaren gelesen habe und erst einmal sehr abgeschreckt war und dachte, dass ich in der Liga eher nicht mitspiele… Aber den Newsletter werde ich auf jeden Fall aktivieren, das ist eine gute Idee.
Freut mich einerseits, dass du das ähnlich empfindest (ich also mit diesem Eindruck nicht allein stehe), andererseits schade, dass ein so interessantes Projekt dadurch doch sehr limitiert bleibt als Ort für offenen Austausch …