Von Norman und seinem Blog Notizhefte flatterte vor einigen Tagen eine Nominierung zum „Liebster Award“ auf mein graues Sofa. Vielen Dank dafür! Er stellt mir dazu vier Fragen, die ich hier gerne beantworte – und denen ich einfach mal noch eine Antwort auf eine ungestellte Frage (nämlich die fünfte, die ich mir aus Normans Frageliste angeeignet habe) hinzufüge.
Ich möchte nun den Award wiederum weiterreichen an Anna von Buchpost und Petra von Elementares Lesen. Euch stelle ich auch meine vier Fragen (1. – 4.), füge aber noch eine fünfte Frage hinzu:
5. Stellt Ihr Euch manchmal – oder auch öfter – Eure Lese- und Rezensionsliste nach ganz bestimmten Themen, Autoren, Zeiten usw. zusammen?
Und diese Fragen hat Norman mir gestellt:
1. Was war der konkrete Auslöser, mit dem Bloggen anzufangen?
Ich habe schon seit einigen Jahren Lust gehabt, an einem Rezensionsblog zu schreiben. So wollte ich meine Leseerlebnisse erhalten – und nur für mich selbst Rezensionen zu schreiben, dazu bin ich längst nicht diszipliniert genug und es fehlt dann der fiktive Leser, ohne den der eigene Text überhaupt nicht gelingt – und natürlich wollte ich auch gerne mit anderen Lesern in einen Austausch treten. Bei damals – zugegebenermaßen recht halbherzigen – Suchen im Internet nach anderen Literatur-Blogs habe ich aber nie etwas gefunden. Außerdem habe ich mich auch so recht nicht an die Technik getraut, das erschien mir mehr wie ein Buch mit sieben Siegeln. Erst als wir unsere Idee, an einen Hundeblog zu schreiben und dort auch unsere vielen Fotos zu veröffentlichen, umsetzten und meine Freundin wordpress entdeckte und meinte „Ist alles selbsterklärend, kein Problem“, habe ich wieder mehr an meine alte Rezensionsblogidee gedacht. Und so entstand endlich auch der Literaturblog, ein paar Rezensionen hatte ich vorher dann doch schon mal „zum Spaß“ geschrieben, mit denen ich dann starten konnte. Und tatsächlich entpuppte sich die Software als selbsterklärend. Und noch viel besser – und das war ganz ungeplantes und unrecherchiertes Glück – treiben sich bei wordpress noch viele andere tolle Literatur-Blogs herum, so dass sich auch schnell ein schöner Austausch ergab, viel besser, als ich jemals gedacht habe.
2. Lieber lange oder kurze Blogeinträge schreiben/lesen?
Beim Schreiben kann ich mich ja schlecht kurz fassen, deshalb werden es meine Beiträge immer eher länger. Dafür schreibe ich ja nicht so oft einen neuen Text. Beim Lesen ist es mir egal. Ich mag lange, ich mag kurze Beiträge, jede Form ist willkommen, jede spricht für sich.
3. Schon fünfmal wurde über die populäre Neuerscheinung gebloggt – schreibst Du auch noch darüber?
Ein deutliches „ja“ – meistens jedenfalls. „Kruso“ habe ich zum Beispiel auch gelesen, einen eigenen Text aber irgendwie – noch? – nicht hinbekommen. Aber über „Vielleicht Esther“, über „Das achte Leben. Brilka“, über „Wir haben Raketen geangelt“ habe ich trotz meiner vielen Vor-Schreiber noch gebloggt. Eine Rezension ist ja nicht nur eine Inhaltsangabe, sondern zeigt immer auch eine eigene Leseperspektive. Und diese unterschiedlichen Blicke auf den gelesenen Text sind doch so vielfältig, dass jede Rezension auf einem Blog auch wieder neue Facetten bietet. Deshalb ist in jeder fünften oder sechsten – oder auch sechszehnte Rezension – immer wieder ein neuer Gedanke enthalten, wenn es eben wirklich um eine Auseinandersetzung mit dem Roman geht und nicht nur um die Wiedergabe des Klappentextes.
4. Liest Du alle Einträge auf Deinen Lieblingsblogs?
Meistens ja. Das ist manchmal wirklich eine Frage der Zeit. Mein Blog-Reader ist ja so etwas wie der tägliche Blick ins Feuilleton meiner Lieblingszeitung. Und je nach Zeit und Themen, die mir dort vorgestellt werden, lese ich die Beiträge. Manchmal fehlt mir aber auch Zeit für ausführliche Lektüre, leider. Einige Blogs gibt es natürlich auch, das sind sozusagen die Lieblings-Lieblings-Blogs, da lese ich auch wirklich jeden Beitrag und versuche auch, mit einem Kommentar zu reagieren.
5. Hunde- oder Katzenmensch und warum?
Beides! Dabei sind Katzen eindeutig die ausdauernderen, geduldigeren und umfassend interessierteren Leser. Egal, ob ein dickes Controllingbuch auf dem Tisch liegt, ein Roman aufgeschlagen ist oder gar Architekturzeichnungen auf dem Schreibtisch liegen: Katzen sind stets mit der weichen Pfote, quasi als Lesezeichen, auf Augen- und Lesehöhe. Und begleiten das Lesen meistens mit großer Wonne, nämlich mit Schnurren. Dabei gibt es, von Katze zu Katze ganz unterschiedlich, sehr verschiedene Schnurrtöne: der eine hat einen satten Diesel, die andere mehr so ein Schnurren im Bereich der höheren Töne, ähnlich einer Taube. Manchmal sind sie allerdings auch so neugierig auf den Text, dass sie darauf liegen müssen und kein Stückchen weichen, bis sie mit ihrer Lektüre fertig sind. Das kann dauern und erst danach, wenn er keinen fiesen Streit haben will, darf der Mensch weiter lesen.
Hunde sind da ganz anders. Sie finden Lesen ziemlich langweilig und akzeptieren Bücher nur nach einem ausgiebigen Hunde-Spiel- und -spaziergang, aber wirklich erst danach!. Dann ist es in Ordnung, wenn der Mensch sich endlich irgendwo hinsetzt, so dass sie in Ruhe und ohne Sorge haben zu müssen, dass sie etwas ganz Wichtiges verpassen, endlich in ihrem Körbchen dösen und schnarchen (die Hunde sind auch schon älter :-)) können. Dann ist es auch in Ordnung, wenn die Katzen kommen und neben dem Mensch als behilfliche Lesebegleitung Platz nehmen. Für ein rundum versorgtes Leben und Lesen braucht es also Hund UND Katze.
Katzen als behilfliche Lesebegleitung…Muss ich mir merken 🙂
Und wenn sie sich erst einmal neben die Tastur legen und für ganz viele >>>>>>> oder ############ sorgen, dann ist das auch eine große Hilfe. Oder am besten gleich quer über die Tastatur und dabei mal eben den türkischen Zeichensatz aktivieren mit Tastenkombinationen, von denen keiner wusste, dass es sie gibt. Das führt immer mal wieder zu großem Hallo an unseren häuslichen Arbeitsplätzen. Zum Glück passen die Hundejungs nicht auf den Schreibtisch und sind auch im Klettern nicht annehmend zu elegant wie die Katzen. Nicht vorstellbar, was dann alles passieren könnte…
Einen schönen Sonntagabend wünscht Claudia
Kicher, fremdartige Zeichenkombinationen … ich träume ja von einer norwegischen Waldkatze, mindestens acht Kilo und richtig viel Fell…
Danke für die Nominierung. Wird bearbeitet, sobald ich dazu komme. Liebe Grüße, Anna
Mein Kollege hat so einen Katzenvertreter. Ein sehr schönes Tier. Aber wenn 8 Kilo auf der Tastatur schlummern… Ich freue mich schon auf Deine Antworten.
Viele Grüße, Claudia
Es ist immer wieder interessant, sich Gedanken rund ums Bloggen zu machen. Danke, dass du mir die Gelegenheit dazu gibst, liebe Claudia. Dauert aber noch ein wenig.
Liebe Grüße, Petra
Liebe Petra,
lass Dir ruhig Zeit. Ich freue mich auf jeden Fall, dass Du den Award annimmst und mitmachst und bin schon gespannt, was Dir so rund ums Bloggen einfällt.
Viele Grüße, Claudia