Flucht und Entwurzelung, Lesen, Romane

Kim Thúy: Der Geschmack der Sehnsucht

ThuyHeimat bezeichnet, dem allgemeinen Sprachgebrauch folgend, zu allererst einen Ort, der mit seiner räumlichen Umgebung als Haus, Dorf oder Stadt, Landschaft, als Region oder gar Land, den Menschen eine Orientierung gibt, einen Halt, auch ein Stück Identität. Aber es ist nicht der Raum alleine, der Sicherheit und Geborgenheit gibt, es ist die Familie und es sind die Menschen, die uns umgeben, es sind die gemeinsamen Rituale und Gewohnheiten, die Sprache mit ihren auch lokalen Besonderheiten, es sind die Geschichten, die erzählt werden, es ist das Sonnenlicht, der Wind, die Temperatur des Regens, es sind die Gerüche, die Geräusche, es ist der Geschmack des Essens, mithin die Gefühle, die wir auch mit Heimat assoziieren. Manchmal führt schon der Umzug in einen anderen Stadtteil, in die nächste Gemeinde dazu, dass wir uns nicht mehr aufgehoben, nicht mehr heimisch, fühlen, manchmal kommt uns sogar im eigenen Haus die Sicherheit, die Orientierung und der Halt abhanden – wir fühlen uns fremd in den eigenen vier Wänden.

Von Heimatverlust, von Entwurzelung, von Exil erzählt Kim Thúy auch in ihrem zweiten Roman. Sie selbst musste mit ihren Eltern als Boat people aus Vietnam fliehen, als sie zehn Jahre alt war. Nach Wochen in Flüchtlingslagern hat die Familie in Montreal ein neues Zuhause gefunden – vielleicht auch eine Heimat. Schon in ihrem ersten Roman „Der Klang der Fremde“ hat Kim Thúy über die Flucht, den Verlust des alten Lebens, das Überleben in den Flüchtlingslagern und das Ankommen in einem neuen Land, in dem die Ankommenden am unteren Ende der sozialen Leiter ganz neu beginnen müssen, durchaus biografisch erzählt. Und nun erzählt sie uns die Geschichte von Mãn, die nach Kanada verheiratet wird, viel mehr noch als über den räumlichen Heimatverlust aber an einer inneren Entwurzelung leidet.

Mãn lebt bei Nhãn, die nicht ihre leibliche Mutter ist, sondern sogar ihre dritte Mutter. Die leibliche Mutter nämlich, wahrscheinlich bei Mãns Geburt noch sehr jung, ist erschossen worden, wahrscheinlich, weil der Vater des Kindes ein westlicher „Kolonialist“ war, denn Mãn ist viel größer als andere Vietnamesen, sie hat eine porzellanfarbene Haut und rote Lippen. Eine Nonne hat das Kind gefunden und versorgt, später hat Nhãn sich des Kindes angenommen. Nhãn selbst hat auch schon mehrfach Sicherheit, Geborgenheit und Halt verloren, ist sozusagen heimatlos in ihrer gewohnten Umgebung. Sie lebte als Tochter eines vietnamesischen Beamten gut behütet bis sie nach dem ihrer Mutter und der zweiten Heirat ihres Vaters eine Stiefmutter bekommt. Im Französischen, so erzählt Mãn uns später, werde die Stiefmutter „Belle-Maman“ genannt, im Vietnamesischen aber Mẹ Ghẻ, kalte Mutter. Und diese Bezeichnungen verraten, wie sich Nhãns Stiefmutter verhält, nämlich genauso grausam und herabwürdigend, wie wir es den Märchen der Brüder Grimm kennen. Nhãn rettet ein Buch aus der Bibliothek ihrer Mutter, Guy de Maupassant „Leben“, und bewahrt es in einer Keksdose auf, die sie im Garten am Mangobaum vergräbt, um immer wieder darin lesen zu können, das Buch also al ein Stück Erinnerung an die Mutter, ein Stück Flucht in freien Minuten, ein Stück Heimat und Geborgenheit.

Auch Vietnam selbst scheint ein Land ohne Orientierung, ohne Identität zu sein, denn „das herrschende Regime“ sieht keinen Widerspruch darin, „Kinder mit Schlitzaugen (…) [zu lehren], „unsere Ahnen, die Gallier“, zu sagen.“ Als es zum Umsturz kommt und die Unabhängigkeit gefordert wird, gemeint ist hier wohl die Tet-Offensive des Vietcong, muss Nhãn ihre Wurzeln, ihre Familienzugehörigkeit, ihre Herkunft ganz und gar verleugnen, um überleben zu können. Sie sucht sich einen neuen Namen – Nhãn, was Geduld bedeutet – und lebt nun in den Dörfern der Revolutionäre, findet sich in ihrem neuen Leben zurecht, indem sie Vorträge hält über „Patriotismus, Mut, Unabhängigkeit, Kolonialismus und Opfer“, wird zur Spionin für den Widerstand. Und sie nimmt Mãn auf, der sie sehr liebevoll erklärt, warum sie so anders aussehe, nämlich dass sie sie während des Mittagsschlafes mit dem durchsichtigen Teig von Reismehlpfannkuchen bedecke, so

dass ihre Haut schimmere wie Schnee und leuchte wie Porzellan. Und wie die Lotusblüte ihren Duft trotz des Gestanks der Sümpfe bewahrten, dürfe ich niemals zulassen, dass Frechheit diese Reinheit beflecke.
Mama kannte auch das Geheimnis, die Nase wachsen zu lassen. Asiatische Frauen versuchen, ihr Nasenbein durch Silikonimplantate zu verlängern, während Mama nur jeden Morgen neunmal sanft an meiner Nase ziehen musste, um sie zu verwestlichen. Deshalb heiße ich Mãn, das bedeutet „vollkommen zufrieden“ oder „dass nichts mehr zu wünschen übrig bleibt“ oder „dass alle Bitten erhört werden“. Mehr kann man nicht verlangen, denn mein Name zwingt mich zu Zufriedenheit und wunschlosem Glücklichsein. Im Gegensatz zu Guy des Maupassants Jeanne, die davon träumte, sich nach dem Kloster in alle Freuden des Lebens zu stürzen, bin ich ohne Träume aufgewachsen. (S. 31)

Mit dieser Haltung geht Mãn alle Situationen ihres Lebens an – und hat, ganz passend zum Namen, immer wieder unwahrscheinliches, fast märchenhaftes Glück im Unglück: In einer arrangierten Ehe heiratet sie nach Kanada, dort arbeitet sie in der kleinen Suppenküche ihres Mannes und erkennt alle seine Wünsche, noch bevor er sie gedacht hat; sie will ihm und seiner Familie für ihre Aufnahme dankbar sein. Statt zu hadern überlegt sie in ihrer Küche, ihrem neuen, ihrem einzigen Lebensraum, was sie den Restaurantgästen, meistens allein stehenden Vietnamesen, die ein paar Mal in der Woche vorbeikommen, Gutes tun könne, um ihr Heimweh zu stillen, und so fängt an, die Speisenkarte zu erweitern und verschiedene vietnamesische Spezialitäten zu kochen, um den Gästen „den Geschmack der Sehnsucht“ zu servieren.

Ihre Idee ist so erfolgreich, dass sie die Anzahl der Gäste bald nicht mehr alleine bewältigen kann. Julie ist eine ihrer Gäste und so begeistert von ihren Kochkünsten, dass sie ihr ein Kochatelier einrichtet, sie mitnimmt zu einer Tour nach New York, um dort in Rezeptbüchern nach neuen Ideen zu suchen, sie motiviert, ein vietnamesisches Kochbuch herauszugeben, dass, auch wegen der vielen Heimat- und Exilgeschichten, die darin zusammengetragen werden, so erfolgreich wird, dass Mãn auch nach Frankreich eingeladen wird – und dort die große Liebe kennenlernt, ein Gefühl, dass sie noch nie erlebt hat.

Kim Thúy erzählt hier wieder eine nur auf den ersten Blick knappe Geschichte, in der sie verschiedene Facetten der Heimatlosigkeit beschreibt. Sie versteht es auf ganz besondere Art und Weise, die Brüche und Entbehrungen, die Grausamkeiten im Leben ihrer Figuren zwar knapp, fast beiläufig zu erzählen, aber doch so, dass sie beim Leser eine große Wirkung erzeugen. Knappheit, Leerstellen und assoziative Ablenkungen im Erzählstrang sorgen so beim Leser, dank seiner eigenen Fantasie, für eindringliche Bilder, die besonders erschreckend wirken, weil sie ja offensichtlich unaussprechbar, unerzählbar sind. Ablenkungen und Fluchten wiederum verweisen auch auf die Befindlichkeit Mãns, die immer dann in andere Welten abtaucht, wenn sie den Blick auf die Gegenwart nicht ertragen kann. Für sie ist es die Welt des Kochens, die Hilfe und Erleichterung verschafft, der Geschmack der Kindheit sozusagen als Fluchtraum; es ist die Sprache, die Mãn so genau betrachtet, um sich mit ihrer Hilfe die manchmal unverständlichen Handlungen der Menschen zu erschließen; und es ist die Literatur, die hilft, Bezüge zur Realität aufzustellen, sowie die Geschichten der Mutter und die Träume, die helfen können und Orientierung geben.

Erstaunlich – und erschreckend zugleich – aber ist, dass Mãn, mit einer Ausnahme, nie über Gefühle spricht, dass ihr Lebensmotto, so hilfreich es möglicherweise in vielen Situationen ist, auch lebensfeindlich werden kann. Zum Schluss ihrer Geschichte entdeckt sie die Welt der Gefühle und der Berührungen, dann beginnt sie auch, ihre Vergangenheit klarer reflektieren zu können. Fraglich ist, ob diese Lebenshaltung aus der spezifischen Geschichte Mãns und Nhãn entstanden ist, aus ihrem Verlust der Heimat, der Sicherheit, der Geborgenheit, oder vielleicht auch auf das deutlich nach dem Senioritätsprinzip strukturierte Gesellschaftssystems Vietnams verweist:

Mama hat mich sehr früh gelehrt, Konflikten auszuweichen, zu atmen, ohne zu existieren, und mit der Umgebung zu verschmelzen. Diese Lehre war entscheidend für mein Überleben, denn manchmal war Mama in irgendeiner Mission unterwegs. (…) Während ihrer Abwesenheit gab sie mich zu Leuten, die sie kannte und die den Befehl hatten, auf mich aufzupassen. Ich lernte schnell, unsichtbar und nützlich zu sein, um vergessen zu werden, um mir von niemandem Vorwürfe machen zu lassen, um unerreichbar zu sein. (S. 100)

Kim Thúy also erzählt uns hier eine kleine, leise Geschichte von Heimatlosigkeit und den – meistens, aber auch nicht immer – glücklichen Versuchen, Halt, Orientierung und Identität zu finden.

Kim Thúy (2014): Der Geschmack der Sehnsucht, München, Verlag Antje Kunstmann

15 Kommentare

  1. Wieder einer dieser Zufälle – gestern habe ich mir „Eat Drink Man Woman“ angesehen, weil ich an meine Oma, die Köchin war, denken musste – da passt dieses Buch in gewisser Weise auch…hol ich mir für den unendlichen Sub!

    • Liebe Birgit,
      da bin ich gespannt, was Du zu den Zutaten sagst, die im „Geschmack der Sehnsucht“ so detailliert beschrieben werden. Ich konnte mir nicht so recht vorstellen, wie die Gerichte schmecken, es sind so ganz andere Zutaten, als wir sie üblicherweise kennen. Aber diese Passagen lesen sich trotzdem, auch wenn es mir keine Geschmackserinnerung beschert hat, sehr appetitanregend. Und ich bin gespannt, wann Du den „Geschmack“ aus Deinem unendlichen SUB ziehst…
      Viele Grüße, Claudia

  2. Vielen Dank für eine Besprechung zu einem Buch, dessen kultureller Hintergrund mir so ganz fremd ist und mich aus meiner „Lesekomfortzone“ herausholt. LG Anna

    • Liebe Anna,
      der Roman passte gut in meinen aktuellen Themenkreis zu Flucht, Vertreibung, Verfolgung und daraus folgenden Traumata. So unterschiedlich die Kulturkreise sind, Europa zur Zeit des Zweiten Weltktriegs, Bürgergkrieg im ehemaligen Yugoslawien, Flucht im Vietnam-Krieg in den 1960er Jahren, so ähnlich ist die Reaktion der Menschen darauf: die innerliche Versteirnung auf der einen Seite, wohl, um das Grauen gar nicht so nah an sich heranzulassen, und das Schweigen über das, was kaum fassbar, also auch nicht erzählbar, ist, und auf der anderen Seite die kleinen Fluchten in die Vergangenheit, die ganz häufig auch über die alten Speisen und die somit bekannten Geschmackserinnerungen funktioniert. So erzählen auch die geflohenen Frauen in Ulrike Draesners Roman immer wieder darüber, das traditionelle Essen gekocht zu haben, nur das schmecke „richtig“. Es ist interessant, das über so unterschiedliche Romane, und auch die Biografie Cyrulniks, zu erfahren. Aber, demnächst muss auch mal wieder ein anderes Thema erlesen werden.
      Viele Grüße, Claudia

  3. Ich ziehe den Hut vor einem so disziplinierten Leseverhalten, mit dem du dir Themen „erliest“. Das würde ich nie schaffen. Falls du noch ein Plätzchen in diesem Themenkreis frei hast, würde ich dir noch Julie Otsukas Buch „Wovon wir träumten“ ans Herz legen, die Erzählperspektive ist einzigartig. Bei Bedarf hier meine Eindrücke: http://bit.ly/1eevpUh
    Wenn man seine Heimat verlassen musste, wird man sich vermutlich gerade der Dinge bewusst, die man vorher kaum wahrgenommen hat, weil sie selbstverständlich waren, wie z. B. das Essen…
    Oh, in der Tagesschau kommt gerade die Nachricht, dass Urs Widmer mit 75 verstorben ist. Den habe ich ja durch dich kennengelernt…
    LG, Anna

    • Liebe Anma,
      so diszipliniert ist das doch gar nicht. Es haben sich lediglich die ungelesenen Bücher, die im Regal stehen, in eine schöne passende Reihenfolge sortiert. Und da ich mir nun den Tesson bestellt habe (grrr, ich verweigere demnächst bei bestimmten Blogs, die Besprechungen zu lesen, sie sind immer so verlockend, immer so gegen mein schön ausgetüfteltes Lesekonzept, immer so drängend: lies mich auch…) und ich noch ein Grönland-Buch im Regal stehen habe sowie ein Buch über einen Yogurth, der von Nordamerika aus auf einem Schiff verreist, gibt es demnächst bestimmt mehr zum Thema Reisen. Julie Otsuka dagegen sagt mir so erst einmal gar nichts, werde ich mich mal kundig machen. – Und der Tod Urs Widmers hat mich gestern auch erst einmal ein wenig gebremst, so präsent ist mir noch meine Lektüre vom letzten Jahr und irgendwie habe ich ja gedacht, ach, er schreibt noch eines. Schade, die „Reise“ war ein tolles Buch, da hätte ich gerne noch weiter gelesen. — Interessanterweise war es schon auf meinem Blog zu erkennen, dass etwas passiert sein musste, denn ab dem Morgen war die Widmer-Besprechung ein echter Renner. Ist bei Dir sicher auch so gewesen.
      Ein schönes Wochenende (ich jetzt wieder mit Klausurstapel) wünscht Claudia

      • Da hast du natürlich recht, dass sich wie bei einem Schneeballsystem oft ein Buch thematisch ans nächste reihen kann. Da kann man herrlich von Hölzchen auf Stöckchen kommen, und dann kommt – bei mir – doch wieder etwas dazwischen, und ich fange einen anderen Schneeball… Ja, an den Boykott diverser Blogs habe ich auch schon gedacht 🙂 Da ich das aber nur im Scherz als allerallerletzte Maßnahme in Betracht ziehen möchte, will ich ganz fest üben, mal ein paar Wochen keine neuen Bücher zu kaufen. Muss doch möglich sein.
        Dir gutes Vorwärtskommen beim Korrigieren. Bei mir geht es erst im Mai wieder los, dann aber vermutlich zwei Monate nonstop, das verdränge ich lieber noch etwas… LG Anna

  4. Liebe Claudia,
    schon wieder eine Besprechung einer Autorin, die ich nicht kenne aber deren Werk vielversprechend schient. Was mich an diesen Geschichten immer so interessiert, so auch hier, ist die zuweilen doch sehr unterschiedliche Herangehens- und Be-/Verarbeitungsweise gegenüber diesem Heimat- und Heimatverlustgefühl, mit dem a auch oft ein wirklicher oder gefühlter Verlust von Identität durch verlorengegangene Lebenszusammenhänge entsteht. Hier, und ich glaube, das ist sehr ft der Fall bei Emigranten und Flüchtlingen aus dem asiatischen Raum, als Konsequenz das Unsichtbar werden wollen.
    Manchmal frage ich mich, wie es wäre, wenn ich meine Heimat verlöre. Wobei ich mit Heimat erstmal die Sprache und dann die Lebensbegleiter meine.
    Liebe Grüße, Kai

    • Lieber Kai,
      wenn Du die Autorin nicht kennst, empfehle ich Dir gleich auch noch ihr erstes Buch „Der Klang der Fremde“ :-). — Wie es wäre, wenn wir auswandern oder fliehen müssten, weil die politischen oder wirtschaftlichen Verhältnisse nicht mehr auszuhalten sind, das mag ich mir gar nicht vorstellen. Ich finde die Leistung, an einem neuen Ort, den wir uns wahrscheinauch nicht unbedingt ausgesucht hätten, neu anzufangen, uns neu an die Gegenheiten anpassen zu müssen, wegen der wahrscheinlichen Sprachprobleme auch gar keine Chance auf einen adäuquaten Job zu haben und überhaupt überall als „fremd“ aufzufallen, noch dazu ohne die Freunde, die stützen und helfen, sehr bewunderswert. Wollen wir hoffen, dass wir nie in eine solche Situation kommen. — In der aktuellen Zeit ist gerade ein Dossier über arrangierte Ehen für Frauen aus Vietnam, die durch die Heirat nach Südkorea versuchen, ihrer Armut zu entfliehen, was auch schon einmal lebensgefährlich sein kann. Also auch dieser Handlungsstrang aus Thúys Roman ist wohl sehr real.
      Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende, Claudia

  5. Liebe Claudia,
    danke für den Tipp mit dem ersten Buch der Autorin. Habe sofort mal geschaut und es klingt gut. Schaun mer mal, wann ich dazu komme…
    Ansonsten denke ich grade immer, was wir hier Lebenden für ein Wahnsinnsglück haben, uns diesen Ängsten nicht aussetzen zu müssen, die mit Flucht und Heimatverlust einhergehen. Und auf welch tönernen Füßen das Ganze steht, wenn man nur an die Ukraine oder Syrien denkt. Schreibt eigentlich noch jemand über Syrien? Interessiert anscheinend inzwischen auch schon keinen (Medien-)Menschen mehr. Da ist Uli Hoeneß wichtiger.
    Liebe Grüße und Dir auch ein schönes Wochenende, Kai

  6. Pingback: Sonntagsleser: Blog-Presseschau 06.04.2014 (KW14) | buecherrezension

  7. Liebe Claudia, hab herzlichen Dank für diese schöne Besprechung und die Bekanntmachung mit einer Autorin, die mich sehr sehr neugierig macht: Flucht, Vertreibung, Auswandern, Heimat und Heimatverlust sind Themen, mit denen ich mich auch immer wieder beschäftige, und Vietnam hat mich vor Jahren auf einer Reise tief berührt. Mit einer Mischung aus Schrecken und Vorfreude habe ich deine Ankündigung weiter oben gelesen, dass es auf deinem Blog demnächst noch mehr zum Thema Reisen geben wird. Wann soll man all die wunderbaren Bücher denn bloß lesen? 🙂

    • Nocheinmal Hallo :-),
      was Kim Thúy betrifft, kann ich Dir dann auch noch ihren ersten Roman empfehlen. Sie hat so eine ganz besondere Art, sehr reduziert, aber trotzdem sehr anschaulich und bildlich zu schreiben. Vielleicht ist das eine vietnamische Besonderheit, was ich aber nicht einschätzen kann, weil ich Kultur und Sprache gar nicht kenne. Wenn Du aber schon einmal dorthin gereist bist, hast Du vielleicht noch einen anderen Blick auf Thúys Romane – und ich würde mich natürlich sehr über eine Besprechung freuen. — Ja, ein paar Bücher, die sich mit dem Reisen beschäftigen, stehen hier noch und Anna Buchposts Empfehlung der „Sibirischen Wälder“ wird auch noch eingefolgen kommen. Ich weiß jetzt auch noch nicht, wann ich das alles lesen werde, ich hoffe, dass bald keine Neuerscheinungen mehr mein Interesse wecken (es kommt ja bald das Sommerloch) und dass vor allem auch auf den Blogs GAR KEINE Bücher mehr so neugierig machend besprochen werden :-D.
      Viele Grüße, Claudia

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.