Seit ich Jagoda Mariniċ „Restaurant Dalmatia“ gelesen und besprochen habe und tagelang Mia auf ihren Gängen durch die eiskalten Straßen Berlins begleitet habe, war für mich sonnenklar: Für den kommenden Winter brauche ich noch etwas Warmes für den Hals.
Schnell fiel meine Wahl auf einen Zauberball von Schoppel, weil Schoppel zum einen die tollen „Banderolen“ mit Katze und Warnhinweis vor den Gefahren des Strickens hat. Zum anderen, und noch viel wichtiger, liefern die Zauberbälle, die eigentlich zum Sockenstricken gedacht sind, beim Stricken von selbst wunderbare Farbverläufe. Und wenn zwei Zauberbälle miteinander kombiniert werden, entweder zwei derselben Farbe oder auch unterschiedlicher Farben, und jeweils nach zwei Reihen eines Knäuels gewechselt wird, dann kommen dabei noch spektakulärere Farbverläufe heraus. Auch auf meinem Header ist so ein Schal in der – leider nicht mehr lieferbaren – Farbe „Schokoladenseite“, ihr könnt ihn ganz knapp über dem Sofarücken baumelnd sehen.
Dieses Mal musste es „Oktoberfest“ sein. Da sind alle Rottöne enthalten, die man im Moment auch beobachten kann, wenn man durch einen Wald spaziert. Es leuchtet von Orange bis Dunkelrot mit so einer Intensität, dass es gar keiner Sonne bedarf, um die Farben zum Strahlen zu bringen. So sind auch die Rottöne beim „Oktoberfest“. Und als Farbklecks im bald beginnenden trüben Winter und zum gerne getragenen Schwarz, macht sich so ein Schal ja allemal.
Da die Farben sich selbst schon so schön verändern, braucht es keine komplizierten Muster, um einen netten Effekt zu bekommen: 1 re – 1 li, „mindless“ vor sich hingestrickt bringen schon ein schönes Ergebnis. Einziger Wermutstropfen: wenn ähnliche Farben aufeinandertreffen, ergeben sich Passagen, in denen sich nichts bewegt. Nun sitze ich also beim Stricken gespannt vor den beiden Zauberbällen und hoffe, dass dies nicht so oft passiert.
Natürlich zeigt keines der Fotos die wirklichen Farben, durch die Fotografierei auf dem dunklen Sofa wirken sie alle zu hell. Allein das mittlere Foto mit Zauberbällen und ersten gestrickten Reihen gibt die Farben annähern so wieder, wie sie in der Realität auch sind.
Das Stricken ist einfach und macht von Reihe zu Reihe neugierig auf das Ergebnis der Farbverläufe. Also: auf in den bunten Herbst und Winter!
Und hier gibt es die ganze Farbpracht der Zauberbälle zu begucken.
Zum Thema ‚Stricken macht süchtig‘ gibt es hier einen tollen Artikel: http://www.neon.de/artikel/wissen/alltag/sie-haengt-an-der-nadel/686055
Das ist ja ein sehr schöner Arikel zum Thema „Stricksucht“, der tatsächlich alle Vor- und Nachteile höchst differenziert darlegt :-). Toll die Geschichte mit der Oma, also dass Sarah Kuttner nach ihrem youtube-Strickstudium ihr nun die Besonderheiten des Dreieckschals beigebracht hat. Und wie gerne würde ich würde ich sie beim Schreiben eines Artikels eingewickelt in ihre 42 zusammengenähten Vierecke sehen!
Viele Grüße, Claudia
Ja ich finde ihn auch sehr gut. Ich habe ebenfalls bei youtube, und zwar bei der genannten elizzza, das Srricken der Ferse bei Socken gelernt. Auch finde ich wichtig zu betonen, dass sich Stricken vom ökonomischen Aspekt her schon lange nicht mehr lohnt, aber eben doch sehr besonders ist.
Und was ich noch vergessen hatte: Schöne Wolle 🙂
Die Wolle ist wirklich schön – und bietet sich auch für Socken an. Ökonomisch ist Stricken wirklich nicht, dafür gibt es die industriell gefertigten Teile viel billiger (woher sie kommen und warum sie so billig sind, thematisieren wir jetzt nicht ;), dafür aber dient Stricken doch auch ein bisschen dazu, der eigenen Kreativität einen Spielraum zu geben. Und durch die tollen Anleitungen auf diversen Seiten des Internets haben meine Strickstücke auch deutlich an Qualität gewonnen, denn dort kann man eben auch, über die Kenntnisse der Mütter und Großmütter hinaus, lernen, wie man Nähte schön strickt, wie und wo am besten zu- und abgenommen wird, was bei Bündchen zu beachten ist und Blenden usw. Kennst Du eigentlich ravelry.com, die Community für alle Strickfans?
Viele Grüße, Claudia