Lesen, Romane

Joachim Meyerhoff: Hamster im hinteren Stromgebiet

Es sind die mittleren Lebensjahre, die 50er, in denen der eine oder die andere plötzlich mit einer Krankheit konfrontiert wird, die doch eher in den späteren Lebensjahren verortet wird, mit denen nicht rechnet, wer so mitten im Leben steht, mitten in Familie und Beruf, gerade so da angekommen, wo sie oder er immer hinwollte. Und dann schlägt er zu, der Gehirn- oder Herzinfarkt, vermeintlich aus heiterem Himmel. Die sich zusetzende Ader bedroht nicht nur die Gesundheit, sondern zeigt auch, wie hilfsbedürftig der Mensch, gerade noch so kompetent, entscheidungssicher und führungsstark, von einem Moment auf den anderen werden kann. Und bringt diejenigen, die so viel Glück hatten, dass sie dieses Mal mit einem blauen Auge davongekommen sind, ganz ordentlich auf den Boden der Tatsachen zurück.