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Thorsten Nagelschmidt: Arbeit

Ein Roman mit dem schlichten Titel „Arbeit“ lässt Erinnerungen aufkommenan die Literatur der 1970er Jahre, Literatur über körperlich harte, schwere und schmutzige Arbeit in den Fabrikhallen, den Hütten und Kohlerevieren (des Ruhrgebiets), Literatur auch, in der über die Lebensumstände der Arbeiter erzählt wurde. Mit dieser Assoziation aber liegt man – auf den ersten Blick – gründlich daneben. Thorsten Nagelschmidts Roman spielt im heutigen Berlin, auf den quirligen Straßen Kreuzbergs. Er erzählt von denen, die dafür sorgen, dass das Leben und das Feiern auch nachts weitergehen: von Heinz-Georg Baderzky, dem Taxifahrer, von Anne, der Frau vom Späti, von Felix, dem Dealer, von Tanja und Tarek, den Rettungssanitätern. Von Sabrina, die in aller Herrgottsfrühe am Samstagmorgen aufsteht und mit ihrer Küpperweisser die Spuren der Nacht auf Straße und Gehweg beseitigt. Und von Ingrid. Sie hat einmal Soziologie studiert, ein Fach, mit dessen Abschluss sie, so erklärt sie ihren Berufsweg, Taxifahrerin werden konnte oder Antiquarin. Sie besaß keinen Führerschein, also wurde es das Antiquariat. Das hat sie mit Harald geführt, ihrem Mann. Es scheint, dass sie alle Bücher …