Alle unter Arbeitsbedingungen verschlagworteten Beiträge

Hanna Bervoets: Dieser Beitrag wurde entfernt

Was passiert eigentlich, wenn wir bei Instagram und Co einen Beitrag melden? Weil er schockierende Bilder oder Handlungen zeigt, Krieg, Gewalt gegen Menschen und Tiere, Pornografie, Selbsttötung. Oder Verschwörungen thematisiert und anderen Unfug verbreitet. Dann landet der Beitrag bei sogenannten Content-Moderatorinnen und Moderatoren und wird nach Regeln der Plattform geprüft. In die Arbeitswelt dieser Content-Moderatorinnen treten wir in Hanna Bervoets Roman ein und erleben nicht nur die rigiden Arbeitsbedingungen, unter denen die Moderatoren und Moderatorinnen ihren Job erledigen müssen, sondern eben auch das, was der Job mit ihnen macht. Weil es ja eine Wirkung auf die Menschen haben muss, wenn sie den ganzen Tag konfrontiert werden mit den Grässlichkeiten dieser Welt. Kayleigh, die Ich-Erzählerin, nimmt den Job bei Hexa an, einem Subunternehmen einer der großen Plattformen, deren Namen, das schreibt der Arbeitsvertrag vor, niemand nach außen nennen darf. Sie ist schlechte Arbeitsbedingungen gewöhnt, denn vorher hat sie sich in einem Callcenter von unzufriedenen Kundinnen anbrüllen lassen müssen. Da kommen ihr die Bedingungen beim Überprüfen des Contents fast paradiesisch vor. Und außerdem muss sie Schulden zurückzahlen …

Robert Kisch: Möbelhaus. Ein Tatsachenroman

Fast könnte man meinen, dass Robert Kisch dort weiter schreibt, wo Kristine Bilkaus Roman „Die Glücklichen“ endet. Wie in Bilkaus Roman nämlich Georg, so ist auch hier ein Journalist, nämlich Robert Kisch, arbeitslos, gleich zweimal hintereinander hat ihn die Krise der Zeitungen getroffen, gleich zweimal hintereinander ist er gekündigt worden – und nun findet er keinen neuen Job mehr. Selbst die Versuche, es als freier Journalist zu schaffen, klappen nicht. So wie Georg hat auch Robert einen Sohn, fühlt auch er sich als Familienvater verpflichtet, für das Familieneinkommen zu sorgen. Nur Robert ist schon einen Schritt weiter als Georg, einen Schritt weiter auch nach unten auf der sozialen Leiter, denn er hat sich entschlossen, irgendeinen Job weit außerhalb des Journalismus anzunehmen, Hauptsache ein sicheres monatliches Einkommen, und so hat er begonnen, in einem großen Möbelhaus als Verkäufer zu arbeiten. Der morgendliche Gang „ins Gefängnis“, wie die Mitarbeiter den sonnenlichtlosen Bau nennen, die Morgenbesprechung, bei der die Abteilungsleiter ihre Verkäufer „auf Kurs bringen“, dies ist natürlich nicht bezahlte Arbeitszeit, die inhaltsleeren, dummen Phrasen, die die Verkäufer …